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Schule ohne Rassismus
2013 haben unsere Schülerinnen Katrin Bienia, Anna Scheipers und Melina Stephan die Initiative ergriffen, damit die Hildegardisschule ‚Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage‘ wird.
Von der Idee bis zum Tag der Titelverleihung 2014 war es ein weiter Weg. Unterstützt durch die Lehrerschaft und zahlreiche Mitschülerinnen haben die Initiatorinnen Unterschriften gesammelt (denn mindestens 70 % der am Schulleben beteiligten Menschen müssen den Antrag unterstützen), den Antrag eingereicht und die Patensuche organisiert. Die Sängerin und Musikerin Menna Mulugeta – ehemalige Higa-Schülerin, VoiceVision-Gewinnerin, Voice of Germany-Teilnehmerin – wurde als Schulpatin gewählt.
Projekt Alltagsrassismus im Rahmen der Projektwoche 2025
Unser Projekt ,,Schule ohne Rassismus“ startete damit, dass wir uns eigenen Recherchen gewidmet haben, um mehr über Rassismus in der Sprache, dem Umgang mit Rassismus in den Medien und Mikroaggressionen im Alltag zu erfahren. Unsere Recherchen halfen uns auch dabei, den Besuch unserer Schulpatin Menna Mulugeta vorzubereiten. Mit ihr redeten wir über das Thema Rassismus im Alltag. Dies hat uns sehr geholfen, da wir durch ihre eigenen Erfahrungen das Thema besser nachvollziehen konnten.
Am zweiten Tag machten wir eine Exkursion, um den Spuren des Nationalsozialismus in Mainz nachzugehen. Bei dem schönen, sonnigen Wetter haben wir eine Stadtführung gemacht. Am Beispiel der Familie Salomon erfuhren wir mehr über die Ausgrenzung von Juden zu dieser Zeit. Die Familie lebte in der Kaiserstraße 37. Juden wurden auch in Mainz ab 1933 systematisch ausgegrenzt, z.B. durch Ausschluss aus Vereinen, Schulverbot und Kennkarten mit rotem J. Die Familie beschloss, Deutschland zu verlassen. Der ursprüngliche Plan gelang jedoch nicht, da zunächst die Tochter Gerti und anschließend der Vater verhaftet wurden. Das Haus, in dem der Vater vorübergehend festgehalten wurde, konnten wir auch sehen. Der Tochter gelang einige Jahre später die Flucht nach Shanghai. 1938 wurde bei der Reichspogromnacht die Mainzer Hauptsynagoge zerstört. Ab 1941 mussten die Juden Besitz abgeben, Wohnungen leer hinterlassen und in so genannte Judenhäuser umziehen. Einige Häuser, die diesem Zweck dienten, kann man heute noch sehen. Viele Juden wurden zunächst zu so genannten Sammelstellen gebracht, dies waren zum Teil auch Schulen. Von dort wurden sie deportiert und in Konzentrationslager gebracht. Unter ihnen war auch Gertis Mutter.
Wie in anderen Städten findet man in Mainz Stolpersteine, um an die Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern. In Mainz findet man bisher 317 davon.
Es war ein spannendes und informatives Projekt.