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: Zeitzeuge Ignacy Golik wird 100

Bildnachweis: Bistum Mainz

Zeitzeugen sind nicht notwendigerweise auch Experten für Geschichte oder Politik. Ihr Verdienst besteht im Teilen ganz persönlicher Erinnerungen mit nachfolgenden Generationen, damit für diese das, was sie bislang nur aus Geschichtsbüchern kennen, vorstellbarer, (be-)greifbarer wird. Nach Corona-bedingter Zwangspause finden in diesem Jahr am Holocaust-Gedenktag (27. Januar) wieder Zeitzeugengespräche statt, diesmal in digitaler Form.

Die vom Bistum Mainz und dem Maximilian-Kolbe-Werk in der Reihe „Fragt uns, wir sind die Letzten!“ organisierten Begegnungen mit Ignacy Golik aus Polen sind seinen jungen Zuhörerinnen sicherlich nicht zuletzt der Wahrhaftigkeit seiner Schilderungen wegen in lebhafter Erinnerung geblieben.
Golik, dessen Lebenserinnerungen Generationen von Higa-Schülerinnen der zehnten Klassen gebannt folgten, zitierte stets einen Satz von Fritz Bauer, mit dem dieser ihn 1963 dazu bewegte, in den Frankfurter Auschwitz-Prozessen auszusagen: „Erzähle nicht, was du über Auschwitz weißt, sondern erzähle, was du dort mit eigenen Augen gesehen hast.“ Daran hat Golik, der nach dem Krieg als Journalist in Warschau arbeitete, sich stets gehalten. Am 19. Januar 2022 wird er 100 Jahre. Die Hildegardisschule gratuliert mit einem musikalischen Gruß von Gernot Blume, der das Gedicht "Des Unschuldigen Schuld" von Gerty Spies vertont hat.

Stefan Speyer und Marion Schadek-Bätz