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: Geometrie auf dem Schulhof

Die Hinführung zu einem neuen mathematischen Satz fand für die 8c - passend zur Pandemiezeit - unter freiem Himmel statt. Bewaffnet mit Straßenkreide und Wollknäuel in verschiedenen Farben ging es auf den Schulhof. Ein Teil der Lerngruppe „baute“ die Geometrie, die anderen schauten von oben aus den offenen Fenstern zu und sollten den mathematischen Satz entdecken und formulieren, um den es hier geht. Beim geometrischen Bau wurden zunächst zwei Punkte A und B als Enden des Durchmessers eines Halbkreises von Liljan auf den Boden gezeichnet. Dann stellten sich Helena und Lina auf die Punkte A und B, drei weitere Schülerinnen (Katharina, Lisa, Lena) auf den Halbkreis (auf Abstand!) als Punkte C. Nun wurden die drei Dreiecke ABC mit Wolle abgesteckt und die anderen Schülerinnen sollten von oben Auffälligkeiten beschreiben. Das Ganze wurde als Foto festgehalten, auch für die im Wechselunterricht Daheimgebliebenen.

Zurück im Klassenraum wurden die Entdeckungen gemeinsam als mathematischer Satz formuliert: Wenn bei einem Dreieck ABC eine Dreiecksseite der Durchmesser eines Halbkreises ist und der dritte Punkt irgendwo auf dem Halbkreis selbst liegt, dann ist das Dreieck rechtwinklig = Satz des griechischen Mathematikers Thales von Milet (624-546 v. Chr.). Im zweiten Teil der Mathematikstunde ging es nun an den Beweis des Satzes. Die Schülerinnen erhielten ein Arbeitsblatt mit einer Tabelle mit zwei Spalten, in die nacheinander alle Beweisschritte mit der jeweils entsprechenden Begründung zum Satz des Thales einzutragen sind. Die Tabelle ist als „Lückentext“ konzipiert, d. h. Teile des Beweises sind schon gegeben, die fehlenden müssen sich die Schülerinnen selbst erschließen. Die Stunde hat den Schülerinnen Spaß gemacht und hoffentlich werden sie den Satz des Thales veranschaulicht auf dem Schulhof in Erinnerung behalten.

Johann-Christoph Glöckner