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: Fast Fashion im Blickpunkt der Binger Fairtrade Woche

Woher kommt unsere Kleidung und was hat eine Hose für Auswirkungen auf uns und andere? Diese Frage wurde im Vortrag „Ultra Fast Fashion - Schluss mit der Wegwerfmode“ von Herr Frank Herrmann im Rahmen der Binger Fairtrade Woche beantwortet. Alles unter dem Motto „Fair steht dir“.

Leider geht es nicht überall fair zu, wie uns Bilder aus Pakistan und Bangladesch zeigten, wo Textilfabriken aufgrund mangelnder Sicherheitsvorkehrungen eingestürzt sind, während dort der alltäglichen Näharbeit nachgegangen wurde, obwohl die Mitarbeiter bereits Bedenken bezüglich der Sicherheit geäußert hatten. Allerdings brauchen diese Menschen jeden Cent zum Überleben, was jedoch trotz des Mindestlohnes kaum möglich ist. Denn dieser liegt gerade einmal bei 51 Cent, was weit entfernt vom Existenzlohn ist. Dieser würde genügend Geld für Nahrung, Bildung, Wohnraum, etc. ermöglichen.

Und auch die Umwelt leidet unter der Herstellung unserer „billig“ Klamotten, da diese fast 10% des weltweiten CO2-Ausstoßes ausmacht, denn der Weg den eine Jeans bis zur Fertigstellung zurücklegt, kann bis zu 50.000 km betragen. Im Vergleich dazu: der Umfang der Erde beträgt 40.000 km.

Dass das Mikroplastik aus T-shirts sich vielleicht sogar schon in unserem Körper befindet, da es durch übermäßig viel weggeworfene Kleidung in Gewässer gelangt, ist auch nur den Wenigsten bewusst. Auch uns betrifft die Wegwerfmode unmittelbar, weshalb zum Abschluss des Vortrages einige Möglichkeiten genannt wurden, wie wir unseren Konsum nachhaltiger gestalten können. Zunächst sollte man sich bewusst machen, dass man nicht alles, was neu ist, kaufen muss, genauso wie man auf Qualität achten sollte. Zu Weihnachten kann man sich gerne mal ein Fairtrade-Kleidungsstück wünschen, mit dem guten Gewissen, dass die NäherInnen hierfür einen gewissen Arbeitsstandard erfüllt bekommen.

Recycling, woran die Meisten bei der Frage „was kann ich tun?“ wahrscheinlich denken, ist leider auch nicht immer der richtige Weg, denn Herr Herrmann erklärte uns, dass die Kleidermassen nur in Teilen recycelt und häufig verbrannt oder sogar weggeschmissen werden. Um der Kleidung also eine Chance zu geben, bieten sich auch Flohmärkte an. Man sollte auf jeden Fall bewusster mit seiner Kleidung umgehen und sich fragen, wen und was man mit dem Kauf von Kleidung unterstützen möchte.

Eva Becker und Leah Hertel, MSS 13